Das Ich
Die Informationsquelle, um die es hier geht, ist das, was man als “das Ich” des Menschen bezeichnen könnte. Im religiösen Kontext wird sie auch als “Seele” bezeichnet. Eigentlich ist das Ich nicht einfach nur eine Informationsquelle, sondern es ist das, was den Menschen antreibt und was seine Individualität ausmacht.
Natürlich ist es mit Begriffen so eine Sache. Wir sprechen hier über etwas, von dem ich bereits behauptet hatte, dass es rational nicht oder nur rudimentär zu erfassen ist. Die Informationen, die auf diese Weise gewonnen werden, sind sehr vielfältig. Man könnte deshalb durchaus auch auf dem Standpunkt stehen, dass wir es hier mit einem Bündel ganz verschiedener Informationsquellen zu tun haben, so wie es auch 5 Sinnesorgane gibt, die jeweils ganz unterschiedliche Arten von Informationen liefern. Tatsache ist aber, dass es sich um eine Verbindung handelt, die durch den Sündenfall verloren ging. Und wenn diese Verbindung erst einmal wieder hergestellt wurde, dann stehen all die unterschiedlichen Arten von Informationen auf einen Schlag zur Verfügung. Und außerdem dienen sie alle gemeinsam einem einzigen Zweck:
Das individuelle Potential des Menschen zu entfalten.
Man kann die Informationen grob in 3 Kategorien einteilen:
- Aktivitätsimpulse: Das ist der Antrieb des Menschen – was ein Mensch eigentlich am liebsten tun würde. Im Zustand der rationalen Isolation folgt der Mensch seinen ursprünglichen Aktivitätsimpulsen kaum noch. Das hat ganz unterschiedliche Gründe:
- Viele Menschen suchen sich lieber einen Job, der ihnen ein möglichst großes oder sicheres Einkommen einbringt, anstatt das zu tun, was sie wirklich wollen und ihre Träume zu verwirklichen.
- Das fehlende Wissen über die tatsächlichen Mechanismen hinter der Evolution (Es ist nicht der Zufall!) führt dazu, dass viele Vorhaben nicht angegangen werden, weil sie aussichtslos erscheinen, obwohl sie eigentlich gute Erfolgschancen hätten. (Siehe mein Buch "Das Evolutionsprinzip")
- Fehlendes Wissen über Blockaden und ihre Auflösung
- Fehlendes Wissen zur Überwindung von Hindernissen
- Die ursprünglichen Aktivitätsimpulse werden vielfach gar nicht mehr wahrgenommen, weil sie von Ablenkungsreizen “übertönt” werden und die nicht-rationalen Teile der Psyche weitestgehend inaktiv sind
- Lösungen für konkrete Probleme: Viele Probleme, die im Zustand der rationalen Isolation unlösbar erscheinen, finden nach deren Überwindung eine Lösung.
- Weltsicht: Die Sicht auf die Welt ändert sich umfassend und tiefgreifend. Und zwar passt sich die Weltsicht immer mehr der Realität an. Die Realität ist, wie die Welt wirklich ist und die Weltsicht ist, wie der Mensch denkt, dass die Welt ist. Zwischen Weltsicht und Realität wird es immer Diskrepanzen geben. Die Frage ist nur, wie groß diese Diskrepanzen sind.
- Man nimmt sich selbst als Teil eines größeren Ganzen wahr.
- Man erkennt zunehmend, wieviel Sinn und Intelligenz in den Prozessen der den Menschen umgebenden Welt steckt und lernt, diese Prozesse für sich selbst zu nutzen (Mit dem Wind segeln, statt mühsam zu rudern).
- Man lernt, sich selbst und der umgebenden Welt zu vertrauen, anstatt ständig dagegen anzukämpfen.